7 Fehler beim Verkauf eines KMU vermeiden

BlogTutorials4. Oktober 2025
7 Fehler beim Verkauf eines KMU vermeiden

Einleitung

Jedes Jahr in der Schweiz begeben sich Tausende von KMU-Inhabern in den Prozess des Verkaufs ihres Unternehmens. Dennoch scheitern laut Branchenstatistiken fast 50% der Unternehmensübergaben oder kommen nie zustande. Eine alarmierende Feststellung, die eine noch besorgniserregendere Realität verbirgt: Unter den Transaktionen, die zustande kommen, gibt es viele, bei denen der Verkäufer eine deutlich niedrigere Bewertung erhält, als er hätte erzielen können.

Die Übertragung eines Unternehmens stellt oft den Höhepunkt jahrzehntelanger Arbeit dar und ist ein wichtiger Vermögensaspekt für den Eigentümer. Über den finanziellen Aspekt hinaus hat sie auch eine starke emotionale Dimension: das Unternehmen zu übergeben, das man aufgebaut hat, sein berufliches Erbe weiterzugeben, die Kontinuität seines Teams zu sichern.

Warum scheitern so viele Übergaben oder enttäuschen? Die Antwort liegt in einem Wort: Vorbereitung. Oder vielmehr deren Fehlen. Die Fehler beim Verkauf eines Unternehmens sind oft vermeidbar, aber sie wiederholen sich mit verblüffender Regelmäßigkeit.

In diesem Artikel analysieren wir die 7 häufigsten Fehler, die KMU-Inhaber beim Verkauf ihres Unternehmens machen, und vor allem geben wir Ihnen konkrete Schlüssel, um diese zu vermeiden und Ihre Chancen zu maximieren, Ihre Übergabe unter den besten Bedingungen erfolgreich zu gestalten.

📌 Zusammenfassung (TL;DR)

Die häufigsten Fehler beim Verkauf eines KMU umfassen: bis zum letzten Moment mit der Vorbereitung des Verkaufs warten, sein Unternehmen falsch bewerten, die Dokumentation vernachlässigen, allein ohne Begleitung suchen, Käufer nicht qualifizieren, den Übergang unterschätzen und steuerliche Aspekte ignorieren. Eine vorausschauende Vorbereitung von 2-3 Jahren, eine professionelle Bewertung und eine Expertenbegleitung erhöhen die Erfolgschancen Ihrer Übergabe erheblich.

Warum so viele Unternehmensübergaben in der Schweiz scheitern

Bevor wir uns den spezifischen Fehlern zuwenden, ist es wichtig zu verstehen, warum die Misserfolgsrate bei Unternehmensübergaben in der Schweiz so hoch bleibt. Die Gründe sind vielfältig und oft miteinander verbunden.

Erstens ist der Verkauf eines Unternehmens eine Übung, die die meisten Unternehmer nur einmal in ihrem Berufsleben durchführen. Im Gegensatz zu anderen Aspekten der Unternehmensführung, bei denen sich Erfahrung ansammelt, bleibt die Unternehmensübertragung für die Mehrheit der Verkäufer ein weitgehend unerforschtes Gebiet.

Zweitens trübt die emotionale Bindung an das unternehmerische Projekt oft das Urteilsvermögen. Was eine rationale Geschäftstransaktion sein sollte, wird zu einem Prozess voller Emotionen, Nostalgie und manchmal Verleugnung angesichts bestimmter Marktrealitäten.

Drittens weist der Schweizer Markt für Unternehmensübergaben wichtige Besonderheiten auf: kantonale steuerliche Komplexität, strenge regulatorische Anforderungen, begrenzter Pool qualifizierter Käufer in bestimmten Sektoren und hohe Erwartungen an die Due Diligence.

Schließlich unterschätzen viele Eigentümer drastisch die Zeit und Ressourcen, die für eine erfolgreiche Übergabe erforderlich sind. Ein gut vorbereiteter Unternehmensverkauf erfordert idealerweise 2 bis 3 Jahre Vorbereitung, eine Investition, die nur wenige richtig antizipieren.

Diese kombinierten Faktoren schaffen einen fruchtbaren Boden für Fehler. Aber die gute Nachricht ist, dass jeder dieser Fehler mit dem richtigen Ansatz und der richtigen Beratung vermieden werden kann.

Fehler Nr. 1: Bis zum letzten Moment mit der Vorbereitung des Verkaufs warten

Dies ist zweifellos der häufigste und kostspieligste Fehler beim Verkauf eines KMU. Zu viele Eigentümer warten, bis sie mit einer Notsituation konfrontiert sind, bevor sie die Übergabe ernsthaft in Betracht ziehen: bevorstehender Ruhestand, Gesundheitsprobleme, Burnout oder finanzielle Schwierigkeiten.

Dieser reaktive Ansatz versetzt den Verkäufer sofort in eine Schwächeposition. Potenzielle Käufer erkennen die Dringlichkeit schnell und können dies nutzen, um vorteilhaftere Bedingungen auszuhandeln. Darüber hinaus führt der Mangel an Vorbereitung oft zu unvollständigen Finanzdokumenten, einer improvisierten Organisation und einer schlecht begründeten Bewertung.

Die Folgen sind greifbar:

  • Unterbewertung des Unternehmens, die 20 bis 30% seines tatsächlichen Wertes erreichen kann

  • Überstürzter Verkaufsprozess, der seriöse Käufer abschreckt

  • Unzureichende Dokumentation, die die Due Diligence verzögert oder scheitern lässt

  • Unmöglichkeit, die steuerlichen und strukturellen Aspekte der Transaktion zu optimieren

  • Stress und Entscheidungen unter Zeitdruck

Die Lösung: antizipieren und planen

Experten für Unternehmensübergaben empfehlen, mit der Vorbereitung mindestens 2 bis 3 Jahre vor dem gewünschten Verkaufstermin zu beginnen. Dieser Zeitraum ermöglicht es:

  • Die finanzielle Leistung des Unternehmens über mehrere Geschäftsjahre zu optimieren

  • Die Organisation zu professionalisieren und die Abhängigkeit vom Eigentümer zu reduzieren

  • Eine vollständige und strukturierte Dokumentation zusammenzustellen

  • Schwachstellen zu identifizieren und zu korrigieren, die Käufer abschrecken könnten

  • Verschiedene Optionen für die steuerliche Strukturierung zu erkunden

Bei Leez bieten wir eine kostenlose Diagnose an, mit der Sie den Wert Ihres Unternehmens bewerten und bei Bedarf die Schritte mit einem Experten aus unserem Netzwerk fortsetzen können. Dieser erste Schritt, ohne Verpflichtung, kann Ihnen Monate der Vorbereitung und Zehntausende von Franken an optimierter Bewertung ersparen.

Fehler Nr. 2: Sein Unternehmen über- oder unterbewerten

Die Bewertung ist wahrscheinlich der heikelste Aspekt jedes KMU-Verkaufs. Zwei gegensätzliche Fallstricke lauern auf Verkäufer: die Überbewertung durch emotionale Bindung und die Unterbewertung durch Unkenntnis der Bewertungsmethoden.

Die Falle der Überbewertung

Nach Jahren harter Arbeit ist es natürlich, den Wert seines Unternehmens zu überschätzen. Der Eigentümer bezieht in seine mentale Berechnung persönliche Opfer, schlaflose Nächte, eingegangene Risiken ein – Elemente, die für einen rationalen Käufer keinen Marktwert haben.

Studien zeigen, dass die Diskrepanz zwischen der subjektiven Bewertung des Eigentümers und der objektiven Marktbewertung 30 bis 40% erreichen kann. Eine übermäßige Überbewertung schreckt sofort seriöse und professionelle Käufer ab und lässt nur Opportunisten oder Neugierige übrig.

Das Risiko der Unterbewertung

Umgekehrt verschleudern einige Eigentümer aus Unkenntnis der Bewertungsmethoden oder aus dem Wunsch, schnell abzuschließen, buchstäblich ihr Vermögen. Sie ignorieren den Wert ihrer immateriellen Vermögenswerte (treue Kundschaft, geistiges Eigentum, Know-how), unterschätzen ihr Wachstumspotenzial oder wenden veraltete Branchenmultiplikatoren an.

Die Lösung: eine professionelle Bewertung

Um diese beiden Fallstricke zu vermeiden, ist eine professionelle Bewertung unerlässlich. Sie muss berücksichtigen:

  • Anerkannte Methoden: DCF (diskontierte Cashflows), Branchenmultiplikatoren, Vermögensbewertung

  • Die Besonderheiten Ihrer Branche und Ihrer Positionierung

  • Markttrends und vergleichbare aktuelle Transaktionen

  • Materielle und immaterielle Vermögenswerte

  • Wachstumspotenzial und mögliche Synergien

Eine gut dokumentierte und begründete Bewertung ermöglicht es Ihnen, aus einer Position der Stärke zu verhandeln, mit objektiven Argumenten gegenüber Käufern. Sie bildet auch die Grundlage für eine kohärente Verkaufsstrategie.

Leez bietet einen kostenlosen Unternehmensbewertungsservice an, der nach professionellen Standards durchgeführt wird und Ihnen eine realistische Wertspanne und die Argumente gibt, um diese bei Verhandlungen zu verteidigen.

Fehler Nr. 3: Die Vorbereitung der Finanz- und Rechtsdokumentation vernachlässigen

Die Due-Diligence-Phase ist der Moment der Wahrheit bei jeder Unternehmensübergabe. Hier prüft der potenzielle Käufer alle Aspekte Ihres Unternehmens sorgfältig. Eine unvollständige oder unorganisierte Dokumentation ist einer der häufigsten Faktoren für das Scheitern von Transaktionen.

Wesentliche Dokumente, die oft fehlen:

  • Geprüfte Jahresabschlüsse der letzten 3 bis 5 Jahre mit detaillierter Analyse

  • Realistische und begründete Finanzprognosen

  • Schlüsselverträge mit Kunden, Lieferanten und Partnern

  • Dokumentation von geistigem Eigentum (Patente, Marken, Lizenzen)

  • Vollständige und aktuelle Steuersituation (MwSt., Steuern, Sozialabgaben)

  • Detaillierte Liste und Analyse des Kundenstamms

  • Arbeitsverträge und Personalsituation

  • Gewerbemietverträge und Immobiliendokumentation

  • Versicherungspolicen und Schadenshistorie

  • Betriebsabläufe und technische Dokumentation

Die Auswirkungen mangelhafter Dokumentation

Wir haben einen Fall begleitet, bei dem ein vielversprechender Unternehmensverkauf um 8 Monate verzögert wurde, weil der Verkäufer keine formalisierten Verträge mit seinen Hauptkunden hatte. Bis die Situation regularisiert, die Historie rekonstruiert und der Käufer beruhigt war, gingen mehrere wertvolle Monate verloren, und die Bewertung wurde schließlich um 15% nach unten korrigiert.

Eine unvollständige Dokumentation sendet negative Signale:

  • Mangel an Professionalität in der Führung

  • Potenzielle versteckte Risiken

  • Administrative Komplexität, die die Integration verzögern wird

  • Rechtfertigung für eine Preisverhandlung nach unten

Die Lösung: einen vollständigen Datenraum vorbereiten

Antizipieren Sie die Due Diligence, indem Sie jetzt einen organisierten und vollständigen virtuellen Datenraum einrichten. Strukturieren Sie Ihre Dokumente nach Kategorien (Finanzen, Recht, Vertrieb, Personal, Betrieb) und stellen Sie sicher, dass alles aktuell und leicht zugänglich ist.

Diese Vorbereitung hat einen doppelten Vorteil: Sie beschleunigt den Verkaufsprozess erheblich und demonstriert Ihre Professionalität gegenüber potenziellen Käufern, stärkt deren Vertrauen und Ihre Verhandlungsposition.

Leez bietet eine sichere Due-Diligence-Plattform, mit der Sie Ihre Dokumente kontrolliert mit qualifizierten Käufern teilen können, während Sie eine vollständige Rückverfolgbarkeit der Zugriffe und Einsichtnahmen behalten.

Fehler Nr. 4: Allein ohne professionelle Begleitung suchen

Angesichts der Honorare von Vermittlern und spezialisierten Beratern sind einige Eigentümer versucht, den Verkauf ihres KMU selbst zu verwalten. Dieser „Do-it-yourself"-Ansatz ist aus wirtschaftlicher Sicht verständlich, aber er ist langfristig selten der rentabelste.

Die Risiken des Alleingangs:

  • Öffentliche Exposition: Öffentlich anzukündigen, dass Ihr Unternehmen zum Verkauf steht, kann Ihre Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter beunruhigen und eine nachteilige Instabilität schaffen

  • Kompromittierte Vertraulichkeit: Ohne strukturierten Prozess riskieren Sie, sensible Informationen an nicht qualifizierte Personen oder sogar an getarnte Konkurrenten weiterzugeben

  • Schlechtes Targeting: Die Identifizierung der richtigen Nachfolgerprofile erfordert fundierte Marktkenntnisse und spezialisierte Netzwerke

  • Rechtliche und steuerliche Fehler: Die Strukturierung einer Übergabetransaktion ist komplex und ein Fehler kann Sie Zehntausende von Franken kosten

  • Unausgewogene Verhandlung: Gegenüber einem Käufer, der von professionellen Beratern begleitet wird, ist der isolierte Verkäufer in einer Schwächeposition

Die Statistiken sprechen für sich

Branchenstudien zeigen, dass die Erfolgsquote begleiteter Übergaben 3-mal höher ist als die von Einzelinitiativen. Darüber hinaus liegt die erzielte Endbewertung im Durchschnitt 15 bis 20% höher, was die Honorare der Vermittler bei weitem kompensiert.

Die Lösung: sich mit den richtigen Experten umgeben

Eine erfolgreiche Unternehmensübergabe erfordert das koordinierte Eingreifen mehrerer Spezialisten:

  • Übergabeberater/M&A: Um den Prozess zu steuern, das Unternehmen zu bewerten und Nachfolger zu identifizieren

  • Spezialisierter Anwalt: Um die Transaktion rechtlich abzusichern und Verträge zu verfassen

  • Wirtschaftsprüfer/Steuerberater: Um die steuerliche Strukturierung der Operation zu optimieren

  • Branchenexperte: Um fundierte Kenntnisse Ihres Marktes einzubringen

Anstatt dieses Team selbst zusammenzustellen, gibt Ihnen eine spezialisierte Plattform wie Leez Zugang zu einem Netzwerk qualifizierter und geprüfter Nachfolger sowie zu einem Ökosystem von Expertenpartnern (Anwälte, Steuerberater, Berater), die auf Unternehmensübergaben spezialisiert sind.

Unser Ansatz garantiert Vertraulichkeit, professionalisiert den Prozess und maximiert Ihre Chancen, eine erfolgreiche Transaktion unter optimalen Bedingungen abzuschließen.

Fehler Nr. 5: Potenzielle Käufer nicht ernsthaft qualifizieren

Sobald Ihr Unternehmen auf dem Markt ist, werden Sie wahrscheinlich zahlreiche Interessensbekundungen erhalten. Der häufige Fehler besteht darin, alle diese Kontakte gleich zu behandeln, indem man Zeit investiert und Informationen an Personen weitergibt, die keine echten potenziellen Käufer sind.

Falsche Käufer: ein reales Problem

Unter den Kontakten, die Sie erhalten werden, finden Sie:

  • Neugierige: Die sich ohne echte Kaufabsicht oder finanzielle Leistungsfähigkeit interessieren

  • Getarnte Konkurrenten: Die versuchen, strategische Informationen über Ihr Unternehmen zu erhalten

  • Nicht finanzierte Käufer: Die davon träumen, ein Unternehmen zu übernehmen, ohne die Finanzierung gesichert zu haben

  • Opportunisten: Die um jeden Preis ein „Schnäppchen" suchen, ohne ernsthaftes Projekt

  • Informationssammler: Berater oder Studenten, die „Marktstudien" durchführen

Die Folgen dieses Fehlers:

  • Erheblicher Zeitverlust mit nicht qualifizierten Gesprächspartnern

  • Risiken für die Vertraulichkeit und Weitergabe strategischer Informationen

  • Progressive Demotivation angesichts von Schritten, die nicht zum Erfolg führen

  • Verhandlungsmüdigkeit, die Sie dazu bringen kann, ein suboptimales Angebot anzunehmen

Die Lösung: ein rigoroser Qualifizierungsprozess

Bevor Sie detaillierte Informationen über Ihr Unternehmen teilen, implementieren Sie einen strukturierten Qualifizierungsprozess:

  • Vertraulichkeitsvereinbarung (NDA): Systematisch vor jeder Mitteilung sensibler Informationen unterzeichnen lassen

  • Qualifizierungsfragebogen: Um die Motivationen, Erfahrungen und das Projekt des Nachfolgers zu verstehen

  • Nachweis der finanziellen Leistungsfähigkeit: Bankbescheinigung, Finanzierungsabsichtserklärung oder Nachweis von Eigenkapital

  • Überprüfbare Referenzen: Beruflicher Werdegang, frühere unternehmerische Erfahrungen

  • Qualifizierungsgespräch: Um die Seriosität und Eignung des Projekts zu bewerten

Diese anfängliche Filterung mag mühsam erscheinen, aber sie spart Ihnen wertvolle Zeit und schützt Ihre Interessen.

Der Vorteil einer spezialisierten Plattform

Auf Leez sind alle Nachfolger geprüft und qualifiziert, bevor sie auf detaillierte Anzeigen zugreifen können. Wir validieren ihre Identität, ihre Seriosität und ihre finanzielle Leistungsfähigkeit, sodass Sie Ihre Energie nur auf die wirklich relevanten Kandidaten für Ihr Übergabeprojekt konzentrieren können.

Fehler Nr. 6: Die Übergangsphase und Begleitung vernachlässigen

Viele Verkäufer stellen sich vor, dass sie nach Vertragsunterzeichnung und Zahlungseingang sofort die Seite umblättern und zu neuen Horizonten aufbrechen können. Diese romantische Vision des sofortigen Ausstiegs ist einer der kostspieligsten Fehler für die Nachhaltigkeit des verkauften Unternehmens – und potenziell für Ihre berufliche Reputation.

Die Realität der Übergangsphase

In der großen Mehrheit erfolgreicher Transaktionen bleibt der Verkäufer während einer Übergangsphase von 6 bis 12 Monaten nach dem Verkauf involviert. Diese Phase ist entscheidend für:

  • Die Übertragung der Schlüsselbeziehungen mit den Hauptkunden

  • Die Schulung des Nachfolgers in operativen und strategischen Besonderheiten

  • Die Beruhigung der Mitarbeiter und Erleichterung der Integration des neuen Geschäftsführers

  • Die Begleitung des Übergangs bei Lieferanten und Partnern

  • Die Weitergabe von implizitem Know-how und den „Tricks des Handwerks"

Ein konkretes Beispiel eines gescheiterten Übergangs

Wir haben den Fall eines Industrieunternehmens mit 25 Mitarbeitern beobachtet, das zu einem ausgezeichneten Preis verkauft wurde. Der Verkäufer, erschöpft nach Jahren intensiver Arbeit, verließ das Unternehmen zwei Wochen nach der Unterzeichnung. Ergebnis: Drei Großkunden (die 40% des Umsatzes ausmachten) kündigten ihre Verträge innerhalb von sechs Monaten, beunruhigt durch den abrupten Wechsel. Zwei Schlüsselkräfte kündigten. Die Leistung des Unternehmens sank im ersten Jahr um 35%.

Der Nachfolger, obwohl kompetent, geriet in Schwierigkeiten und drohte, die Garantieklauseln des Kaufvertrags zu aktivieren. Eine Lose-Lose-Situation, die hätte vermieden werden können.

Die Lösung: den Übergang vertraglich planen

Um diese kritische Phase erfolgreich zu gestalten:

  • Die Begleitungsphase vertraglich vorsehen: Dauer, Anzahl der Tage, Vergütung, Interventionsbereich

  • Einen detaillierten Übergangsplan erstellen: Zeitplan für Vorstellungen bei Stakeholdern, schrittweise Schulung, Verantwortungsübertragung

  • Schlüsseltreffen organisieren: Den Nachfolger persönlich Kunden, Lieferanten und strategischen Mitarbeitern vorstellen

  • Als Berater verfügbar bleiben: Auch nach der formellen Periode eine Verfügbarkeit für punktuelle Fragen aufrechterhalten

  • Das Disengagement schrittweise dosieren: Ihre Präsenz schrittweise reduzieren statt eines abrupten Bruchs

Dieser Ansatz schützt den Wert dessen, was Sie verkauft haben, bewahrt Ihre Reputation und erleichtert die Integration des Nachfolgers erheblich. Es ist eine Zeitinvestition, die Ihre Transaktion absichert und Ihnen mögliche Streitigkeiten nach dem Verkauf erspart.

Fehler Nr. 7: Die steuerlichen Aspekte und die Strukturierung der Transaktion unterschätzen

Die Besteuerung des Unternehmensverkaufs in der Schweiz ist von beeindruckender Komplexität. Eine schlechte Strukturierung der Transaktion kann Sie zwischen 20 und 30% ihres Nettowertes kosten lassen. Dennoch gehen viele Verkäufer diese Fragen erst im letzten Moment an, wenn die Handlungsspielräume bereits reduziert sind.

Die steuerliche Komplexität der Schweiz

Mehrere steuerliche Dimensionen spielen bei einer Übergabe eine Rolle:

  • Gewinnsteuer: Je nachdem, ob Sie Aktien verkaufen (Kapitalgewinn im Allgemeinen für Privatpersonen steuerfrei) oder Vermögenswerte (steuerpflichtig)

  • AHV-Beiträge: Für Selbständige kann ein Teil des Gewinns den Sozialabgaben unterliegen

  • Kantonale Unterschiede: Die Regeln und Sätze variieren erheblich von einem Kanton zum anderen

  • Berufliche Vorsorge: Auswirkungen auf die 2. Säule und möglicher Einkauf vor dem Verkauf

  • Zeitpunkt des Verkaufs: Timing in Bezug auf den Ruhestand und BVG-Einkäufe

  • Beteiligungsstruktur: Persönliche Holding vs. direkte Beteiligung

Ein aufschlussreicher Praxisfall

Nehmen wir das Beispiel eines KMU, das für 2 Millionen Franken verkauft wurde:

Szenario A (ohne Optimierung): Verkauf der Vermögenswerte durch einen Selbständigen kurz vor der Pensionierung. Ergebnis: etwa 400'000 CHF AHV-Beiträge + kantonale Steuern. Netto erhalten: etwa 1'400'000 CHF.

Szenario B (mit optimaler Strukturierung): Umwandlung in AG ein Jahr zuvor, Verkauf der Aktien, Staffelung mit der Pensionierung, vorgezogene BVG-Einkäufe. Ergebnis: Kapitalgewinn steuerfrei, AHV-Optimierung. Netto erhalten: etwa 1'850'000 CHF.

Unterschied: 450'000 CHF – also fast 25% des Transaktionswertes, einfach durch eine optimale steuerliche Strukturierung.

Die Lösung: antizipieren und Spezialisten konsultieren

Um die Besteuerung Ihrer Übergabe zu optimieren:

  • Konsultieren Sie einen auf M&A spezialisierten Steuerberater von Anfang an: Mindestens 18-24 Monate vor dem geplanten Verkauf, um Zeit zu haben, die optimalen Strukturen einzurichten

  • Erkunden Sie alle Strukturierungsoptionen: Verkauf von Aktien vs. Vermögenswerten, Staffelung, Einbeziehung einer Holding usw.

  • Antizipieren Sie die AHV/BVG-Implikationen: Besonders wichtig, wenn Sie sich dem Rentenalter nähern

  • Berücksichtigen Sie Erbschaftsaspekte: Falls relevant, die Nachlassplanung in die Überlegungen einbeziehen

  • Dokumentieren Sie Ihre Strategie: Eine gut dokumentierte und begründete Strukturierung widersteht besser eventuellen Steuerprüfungen

Bei Leez arbeiten wir mit einem Netzwerk von Steuerberatern und Anwälten, die auf Unternehmensübergaben spezialisiert sind. Sie kennen die kantonalen Besonderheiten und die besten Praktiken, um Ihre Steuersituation legal zu optimieren. Die Investition in diese Beratung amortisiert sich bei der finalen Transaktion systematisch mehrfach.

Checkliste: Die Schlüsselschritte zur Vermeidung dieser Fehler

Um Ihnen zu helfen, Ihr Unternehmensverkaufsprojekt zu strukturieren und die oben detaillierten Fehler zu vermeiden, hier eine zeitliche Checkliste der kritischen Maßnahmen:

24-36 Monate vor dem geplanten Verkauf

  • Eine erste indikative Bewertung Ihres Unternehmens durchführen

  • Einen Steuerberater konsultieren, um mögliche Optimierungen zu identifizieren

  • Die optimalen rechtlichen Strukturen bei Bedarf einrichten

  • Die Schwachstellen des Unternehmens identifizieren und einen Verbesserungsplan erstellen

  • Beginnen, Ihre persönliche Abhängigkeit zu reduzieren (Delegation, Prozessdokumentation)

  • Die finanzielle Leistung und Rentabilität optimieren

  • Schlüsselverträge mit Kunden und Lieferanten absichern

12-18 Monate vor dem geplanten Verkauf

  • Eine vollständige professionelle Bewertung durchführen

  • Den Datenraum mit aller notwendigen Dokumentation einrichten

  • Das Führungsteam professionalisieren und Schlüsselkräfte stärken

  • Die Konten prüfen lassen, falls noch nicht geschehen

  • Alle rechtlichen und vertraglichen Aspekte regularisieren

  • Ein professionelles Präsentationsmemorandum vorbereiten

  • Ihre Ausstiegsstrategie und Ihre Kriterien für den idealen Nachfolger definieren

  • Ihr Beraterteam zusammenstellen (Anwalt, Steuerberater, Vermittler)

6-12 Monate vor dem geplanten Verkauf

  • Diskret die Suche nach potenziellen Käufern starten

  • Einen rigorosen Qualifizierungsprozess einrichten

  • Vertraulichkeitsvereinbarungen (NDA) vorbereiten

  • Die ersten Präsentationen mit qualifizierten Kandidaten organisieren

  • Die Fragen der Due Diligence antizipieren

  • Über Ihre Rolle während der Übergangsphase nachdenken

  • Ihr Team psychologisch auf den Wechsel vorbereiten (ohne vorzeitig zu enthüllen)

Während der Verhandlung

  • Die Due Diligence mit einem organisierten Datenraum erleichtern

  • Schnell und vollständig auf Informationsanfragen antworten

  • Alle Aspekte verhandeln: Preis, Zahlungsmodalitäten, Garantien, Übergangsphase

  • Alle Vertragsdokumente von Ihren Beratern überprüfen lassen

  • Die finanzielle Solidität des Käufers validieren

  • Die Übergangsphase detailliert planen

Nach der Unterzeichnung

  • Den Wechsel den Stakeholdern koordiniert kommunizieren

  • Den Nachfolger persönlich Schlüsselkunden und -partnern vorstellen

  • Den Nachfolger in den Besonderheiten des Unternehmens schulen

  • Während der gesamten vertraglichen Übergangsphase verfügbar bleiben

  • Eine schrittweise Übertragung der Verantwortlichkeiten sicherstellen

  • Die Wettbewerbsverbots- und Vertraulichkeitsklauseln einhalten

Diese Checkliste mag einschüchternd erscheinen, aber sie spiegelt die Realität einer gut vorbereiteten Unternehmensübergabe wider. Jede abgehakte Maßnahme erhöht Ihre Erfolgschancen und die erzielte Endbewertung erheblich.

Seine Übergabe mit der richtigen Vorbereitung und den richtigen Partnern erfolgreich gestalten

Der Verkauf eines KMU ist zweifellos ein komplexes Projekt, das Ihr Vermögen, Ihre Reputation und die Zukunft des Unternehmens, das Sie aufgebaut haben, einbezieht. Die sieben Fehler, die wir detailliert haben – von der späten Vorbereitung bis zur vernachlässigten steuerlichen Optimierung – sind für die Mehrheit der Misserfolge oder Enttäuschungen bei Unternehmensübergaben verantwortlich.

Die gute Nachricht ist, dass alle diese Fehler vermeidbar sind. Sie resultieren nicht aus einer Schicksalsfügung, sondern aus einem Mangel an Antizipation, Information oder Begleitung. Mit der richtigen Vorbereitung, der richtigen Beratung und den richtigen Werkzeugen können Sie Ihre Chancen maximieren, Ihre Übergabe unter optimalen Bedingungen erfolgreich zu gestalten.

Die Zahlen bestätigen dies: Tausende von Unternehmensübergaben gelingen jedes Jahr in der Schweiz. Verkäufer, die frühzeitig beginnen, sich mit kompetenten Experten umgeben und einem strukturierten Prozess folgen, erzielen signifikant bessere Ergebnisse – sowohl in Bezug auf die Bewertung als auch auf die persönliche Zufriedenheit.

Die Schlüsselfaktoren für den Erfolg:

  • Die Vorbereitung 2-3 Jahre im Voraus antizipieren

  • Eine professionelle objektive Bewertung erhalten

  • Eine vollständige und organisierte Dokumentation zusammenstellen

  • Sich mit auf Übergaben spezialisierten Beratern umgeben

  • Potenzielle Käufer rigoros qualifizieren

  • Eine angemessene Übergangsphase planen

  • Die steuerliche Strukturierung der Transaktion optimieren

Ihr Unternehmen stellt wahrscheinlich Ihr wichtigstes Vermögen dar. Es verdient, dass Sie die notwendige Zeit und Ressourcen investieren, um seine Übergabe erfolgreich zu gestalten. Dies ist nicht der Moment für Abkürzungen oder Improvisation.

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