Finanzierung einer KMU-Übernahme: alle Optionen in der Schweiz

BlogÜbernehmen19. Oktober 2025
Finanzierung einer KMU-Übernahme: alle Optionen in der Schweiz

Einleitung

Die Finanzierung stellt für 60% der Unternehmensnachfolger in der Schweiz das Haupthindernis dar. Während bis 2030 75'000 Unternehmensübertragungen erwartet werden, bleibt die Frage der Finanzierung einer Unternehmensübernahme die grösste Herausforderung, die zahlreiche Akquisitionsprojekte bremst oder scheitern lässt.

Der Kauf einer KMU erfordert selten eine vollständige Barzahlung. Die Mehrheit der erfolgreichen Übernahmen stützt sich auf eine intelligente Kombination mehrerer Finanzierungsquellen: Eigenkapital, Übernahmekredit von Banken, Verkäuferkredit, Mezzanine-Finanzierung oder auch Beteiligung von Investoren.

Jede Lösung hat ihre eigenen Zugangsbedingungen, Vorteile und Einschränkungen. Das Verständnis dieser Mechanismen und die Fähigkeit, sie effektiv zu kombinieren, macht den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Projekt und einem abgelehnten Dossier aus.

Dieser umfassende Leitfaden bietet Ihnen einen detaillierten Überblick über die in der Schweiz verfügbaren Finanzierungslösungen für Akquisitionen. Für jede Quelle erfahren Sie die Bezugsbedingungen, typische Beträge, Vor- und Nachteile sowie die erforderlichen Schritte. Eine Vergleichstabelle ermöglicht es Ihnen, schnell zu visualisieren, welche Kombination am besten zu Ihrer Situation passt.

Wenn Sie erwägen, ein Unternehmen in der Schweiz zu kaufen, beginnen Sie damit, die auf Leez verfügbaren Übernahmemöglichkeiten zu erkunden, um Ihren Finanzierungsbedarf besser einschätzen zu können.

📌 Zusammenfassung (TL;DR)

Die Finanzierung einer Unternehmensübernahme in der Schweiz basiert in der Regel auf einer Kombination mehrerer Quellen: Eigenkapitalanteil (mindestens 20-30%), Bankkredit (häufigste Lösung zu 3-6%), Verkäuferkredit (10-30% des Preises), Mezzanine-Finanzierung zur Schliessung der Lücke und manchmal LBO oder Private Equity für bedeutende Akquisitionen. Jede Lösung hat spezifische Bedingungen, Kosten und Einschränkungen, die beherrscht werden müssen, um einen optimalen, auf Ihr Profil und das Zielunternehmen zugeschnittenen Finanzierungsplan aufzubauen.

Bewertung Ihres Finanzierungsbedarfs: der Ausgangspunkt

Bevor Sie Finanzierungen beantragen, müssen Sie den für Ihr Übernahmeprojekt erforderlichen Gesamtbetrag präzise berechnen. Diese Bewertung bildet die Grundlage Ihres Finanzierungsplans für die Unternehmensübernahme.

Der zu finanzierende Betrag umfasst drei wesentliche Komponenten:

  • Der Kaufpreis: der mit dem Verkäufer ausgehandelte Unternehmenswert
  • Das Betriebskapital: die Liquidität, die zur Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit in den ersten Monaten erforderlich ist
  • Nebenkosten: Notargebühren (1-2%), Rechts- und Steuerberatung (5-10K CHF), Due Diligence (10-30K CHF je nach Grösse), Bankgebühren

Der erste Schritt besteht daher darin, eine präzise Bewertung des Zielunternehmens zu erhalten. Diese Bewertung bestimmt den Kaufpreis und damit die gesamte Finanzierungsstruktur.

Allgemeine Regel: Banken und Investoren verlangen einen Eigenkapitalanteil von mindestens 20 bis 30% des Gesamtbetrags. Dieses Verhältnis zeigt Ihr Engagement und reduziert das Risiko für die Geldgeber. Je höher Ihr Eigenkapitalanteil ist, desto besser werden Ihre Finanzierungsbedingungen sein.

Nutzen Sie das kostenlose Bewertungstool von Leez, um eine erste Schätzung zu erhalten und Ihre Finanzierungsbedarfsberechnung zu verfeinern.

Eigenkapital: die unverzichtbare Basis

Der Eigenkapitalanteil bildet das Fundament jedes Unternehmensübernahmeprojekts. Ohne ausreichendes Eigenkapital wird keine Bank oder Investor Ihre Akquisition finanzieren.

Dieser Eigenkapitalanteil erfüllt mehrere strategische Funktionen:

  • Glaubwürdigkeit: er zeigt Ihr finanzielles Engagement und Ihr Vertrauen in das Projekt
  • Risikominderung: er verringert das Risiko für externe Geldgeber
  • Verhandlungshebel: ein hoher Eigenkapitalanteil verbessert Ihre Kreditbedingungen
  • Sicherheitspolster: er bietet Spielraum bei anfänglichen Schwierigkeiten

Mögliche Quellen zur Bildung Ihres Eigenkapitalanteils umfassen:

  • Persönliche Ersparnisse und Finanzanlagen
  • 2. Säule: vorzeitiger Bezug für selbständige Erwerbstätigkeit (strenge Bedingungen)
  • 3. Säule: Freigabe für Aufnahme einer selbständigen Erwerbstätigkeit
  • Erbschaft oder familiäre Schenkung
  • Verkauf persönlicher Vermögenswerte (Immobilien, Fahrzeuge usw.)
  • Familiendarlehen (von einigen Banken als Quasi-Eigenkapital betrachtet)

Empfohlener Betrag und Auswirkungen

Schweizer Banken erwarten in der Regel einen Eigenkapitalanteil von mindestens 20 bis 30% des Gesamtbetrags der Transaktion. Ein Eigenkapitalanteil von 30 bis 40% gilt jedoch als ideal und öffnet die Tür zu deutlich günstigeren Konditionen.

Die Auswirkung Ihres Eigenkapitalanteils auf Ihren Übernahmekredit ist direkt:

  • Zinssatz: jede zusätzliche 10%-Tranche Eigenkapital kann Ihren Zinssatz um 0,5 bis 1 Punkt senken
  • Bewilligter Betrag: ein hoher Eigenkapitalanteil erleichtert die Erlangung der ergänzenden Finanzierung
  • Geforderte Sicherheiten: weniger persönliche Sicherheiten bei substanziellem Eigenkapitalanteil
  • Antwortzeit: Dossiers mit solidem Eigenkapitalanteil werden schneller bearbeitet

Bei einer Akquisition von 1 Million CHF kann der Unterschied zwischen einem Eigenkapitalanteil von 20% (200K) und 35% (350K) eine Ersparnis von 10'000 bis 15'000 CHF Zinsen pro Jahr bedeuten.

Vorteile und Grenzen

Vorteile des Eigenkapitals:

  • Vollständige Autonomie: keine Rückzahlungs- oder Zinsverpflichtung
  • Keine Verwässerung: Sie behalten 100% der Kontrolle über das Unternehmen
  • Verstärkte Glaubwürdigkeit: positives Signal für alle Finanzpartner
  • Flexibilität: völlige Freiheit in der Unternehmensführung

Nachteile und Grenzen:

  • Begrenzte Liquidität: die meisten Übernehmer verfügen nicht über ausreichende Mittel
  • Hohes persönliches Risiko: Sie setzen Ihr persönliches Vermögen ein
  • Reduzierte Diversifikation: Konzentration Ihres Vermögens in einem einzigen Vermögenswert
  • Opportunitätskosten: diese Mittel könnten anderswo investiert werden

Der Schlüssel liegt im Gleichgewicht: Maximieren Sie Ihren Eigenkapitalanteil, um die Finanzierungsbedingungen zu optimieren, während Sie gleichzeitig eine Sicherheitsreserve für Unvorhergesehenes bewahren.

Der Bankkredit: die häufigste Lösung

Der Übernahmekredit von Banken stellt die Hauptfinanzierungsquelle für die Mehrheit der KMU-Akquisitionen in der Schweiz dar. Schweizer Banken bieten speziell auf Unternehmensübernahmeprojekte zugeschnittene Lösungen an.

Zwei Arten von Bankkrediten werden in der Regel mobilisiert:

  • Investitionskredit: finanziert die eigentliche Akquisition (Kauf von Anteilen, Vermögenswerten)
  • Betriebskredit: sichert das für die ersten Monate der Geschäftstätigkeit erforderliche Betriebskapital

Die wichtigsten in der Akquisitionsfinanzierung in der Schweiz aktiven Banken umfassen UBS, Credit Suisse, Raiffeisen, die Kantonalbanken und einige auf die Finanzierung von KMU spezialisierte Regionalbanken.

Der Betrag des Bankkredits macht typischerweise 50 bis 70% des gesamten Kaufpreises aus, als Ergänzung zu Ihrem Eigenkapitalanteil und eventuell anderen Finanzierungsquellen.

Bezugsbedingungen

Schweizer Banken bewerten Ihren Antrag auf einen Übernahmekredit nach mehreren strengen Kriterien:

Persönliche Kriterien:

  • Eigenkapitalanteil: mindestens 20-30% des Gesamtbetrags
  • Berufserfahrung: Kompetenzen im Sektor des Zielunternehmens
  • Führungsfähigkeiten: Managementerfahrung oder angemessene Ausbildung
  • Finanzielle Situation: Kredithistorie, Einkommen, Vermögen

Kriterien bezüglich des Zielunternehmens:

  • Rentabilität: positives und stabiles EBITDA über die letzten 3 Jahre
  • Finanzielle Solidität: akzeptable Verschuldungsquote, ausreichendes Eigenkapital
  • Perspektiven: Wachstums- und Cashflow-Generierungspotenzial
  • Branche: bestimmte Branchen werden bevorzugt (Industrie, B2B-Dienstleistungen)

Geforderte Sicherheiten:

  • Verpfändung der Anteile des erworbenen Unternehmens
  • Hypothek auf Immobilien (persönliche oder des Unternehmens)
  • Persönliche Bürgschaft des Übernehmers
  • Abtretung von Forderungen oder wichtigen Verträgen

Erforderliche Unterlagen:

  • Detaillierter Businessplan mit Finanzprognosen über 3-5 Jahre
  • Die letzten 3 Bilanzen und Erfolgsrechnungen des Zielunternehmens
  • Vollständiger Due-Diligence-Bericht
  • Kaufvertrag oder Absichtserklärung
  • Detaillierter Lebenslauf und berufliche Referenzen
  • Steuererklärung und persönliche Vermögenssituation

Zinssätze und Laufzeiten

Die Bedingungen für die Finanzierung einer Unternehmensübernahme variieren je nach Ihrem Profil, den eingebrachten Sicherheiten und der Qualität des Zielunternehmens.

Zinssätze in der Schweiz (2024-2025):

  • Allgemeine Bandbreite: 3% bis 6% pro Jahr
  • Ausgezeichnetes Profil (40% Eigenkapital, solide Sicherheiten): 3-4%
  • Standardprofil (25-30% Eigenkapital, normale Sicherheiten): 4-5%
  • Risikoprofil (20% Eigenkapital, begrenzte Sicherheiten): 5-6% oder mehr

Typische Laufzeiten:

  • Akquisitionskredit: 5 bis 10 Jahre (durchschnittlich 7 Jahre)
  • Betriebskredit: 1 bis 3 Jahre, verlängerbar
  • Amortisation: progressiv mit Möglichkeit eines teilweisen Aufschubs im ersten Jahr

Banken bieten in der Regel eine lineare oder degressive Amortisation mit festen monatlichen Raten an. Einige akzeptieren eine an den Cashflow des Unternehmens angepasste Amortisation mit niedrigeren Raten in den ersten Jahren.

Konkretes Beispiel: Für einen Kredit von 700'000 CHF über 7 Jahre zu 4,5% belaufen sich Ihre monatlichen Raten auf etwa 10'200 CHF, was Gesamtzinskosten von 155'000 CHF über die Laufzeit bedeutet.

Vor- und Nachteile

Vorteile des Bankkredits:

  • Hohe Beträge: ermöglicht die Finanzierung von 50-70% der Akquisition
  • Wettbewerbsfähige Zinssätze: zu den kostengünstigsten Lösungen (3-6%)
  • Hebelwirkung: vervielfacht Ihre Investitionskapazität
  • Steuerliche Abzugsfähigkeit: Zinsen sind vom steuerpflichtigen Gewinn abzugsfähig
  • Erhalt der Kontrolle: keine Verwässerung des Kapitals
  • Bankbeziehung: etabliert eine Beziehung für zukünftige Finanzierungen

Nachteile und Einschränkungen:

  • Geforderte Sicherheiten: persönliches Engagement und Hypotheken oft erforderlich
  • Langer Prozess: 2 bis 4 Monate zwischen Antrag und Freigabe der Mittel
  • Strenge Kriterien: hohe Ablehnungsrate für schwache Dossiers
  • Persönliches Engagement: solidarische Bürgschaft häufig gefordert
  • Finanzieller Druck: feste monatliche Raten unabhängig von der Leistung
  • Covenants: einzuhaltende Finanzkennzahlen bei Androhung vorzeitiger Rückzahlung

Der Übernahmekredit von Banken bleibt dennoch der Eckpfeiler der Mehrheit der Akquisitionsfinanzierungen in der Schweiz, dank seines optimalen Kosten-Betrag-Verhältnisses.

Der Verkäuferkredit: ein mächtiger Verhandlungshebel

Der Verkäuferkredit (oder „Vendor Loan") ist ein Mechanismus, bei dem der Verkäufer selbst einen Teil des Verkaufspreises finanziert, typischerweise zwischen 10 und 30% des Gesamtbetrags.

Diese Regelung bietet einen doppelten Vorteil:

  • Für den Übernehmer: reduziert den Bedarf an externer Finanzierung und zeigt den Banken das Vertrauen des Verkäufers
  • Für den Verkäufer: erleichtert den Verkauf, optimiert die Besteuerung (Streckung der Einkünfte) und erhält eine Verbindung zum Unternehmen

Der Verkäuferkredit stellt ein äusserst positives Signal für Banken dar: Wenn der Verkäufer bereit ist, einen Teil der Zahlung aufzuschieben, bedeutet dies, dass er Vertrauen in die Nachhaltigkeit seines Unternehmens und in die Fähigkeiten des Übernehmers hat.

Diese Lösung ist besonders verbreitet bei Übertragungen von Familienunternehmen und Übernahmen durch interne Führungskräfte (Management Buy-Out).

Praktische Modalitäten

Typischer Prozentsatz:

  • Standard: 10-20% des Verkaufspreises
  • Günstige Situationen: bis zu 30-40% bei bestimmten Familienübertragungen
  • Signifikantes Minimum: mindestens 50'000 CHF für eine echte Wirkung

Laufzeit:

  • Kurz: 3-5 Jahre für bescheidene Beträge
  • Standard: 5-7 Jahre für die Mehrheit der Fälle
  • Lang: bis zu 10 Jahre bei bestimmten Familienübertragungen

Zinssatz:

  • Generell niedriger als der Bankzinssatz: 2-4% pro Jahr
  • Manchmal zinslos bei Familienübertragungen
  • Der Zinssatz spiegelt oft die Beziehung zwischen Verkäufer und Käufer wider

Sicherheiten und wichtige Klauseln:

  • Rückkaufsklausel: Möglichkeit für den Verkäufer, das Unternehmen bei Zahlungsausfall zurückzunehmen
  • Nachrangigkeit: der Verkäuferkredit ist in der Regel dem Bankkredit nachgeordnet
  • Verpfändung: Sicherheit auf den Gesellschaftsanteilen
  • Earn-out: Teil des Preises an die zukünftige Leistung des Unternehmens gekoppelt
  • Übergangsphase: Begleitung durch den Verkäufer für einige Monate

Wann diese Option bevorzugen

Der Verkäuferkredit ist besonders relevant in folgenden Situationen:

Profil des Übernehmers:

  • Begrenzter Eigenkapitalanteil: Sie verfügen nur über 15-20% des Betrags
  • Schwieriger Kreditzugang: atypisches Profil oder von Banken als risikoreich eingestufter Sektor
  • Interner Übernehmer: Führungskraft oder Mitarbeiter des dem Verkäufer bekannten Unternehmens

Profil des Verkäufers:

  • Nicht-finanzielle Motivation: Priorität auf Nachhaltigkeit des Unternehmens statt sofortiger Liquidität
  • Steueroptimierung: Streckung der Einkünfte über mehrere Jahre
  • Keine Dringlichkeit: kein unmittelbarer Liquiditätsbedarf
  • Familienübertragung: Wunsch, die Übernahme durch ein Familienmitglied zu erleichtern

Art des Unternehmens:

  • Familienunternehmen: Tradition der schrittweisen Übertragung
  • Nischen-KMU: Schwierigkeit, das Unternehmen präzise zu bewerten
  • Starke Abhängigkeit: Unternehmen stark mit der Persönlichkeit des Verkäufers verbunden

Vorteile und Risiken

Vorteile des Verkäuferkredits:

  • Erleichterter Zugang: reduziert die finanzielle Eintrittsbarriere
  • Flexible Bedingungen: direkte Verhandlung mit dem Verkäufer, anpassbar an Ihre Situation
  • Positives Signal: stärkt Ihr Bankdossier erheblich
  • Vorteilhafte Zinssätze: generell niedriger als der Bankzinssatz
  • Privilegierte Beziehung: erleichtert die Übergangsphase und den Wissenstransfer

Nachteile und Risiken:

  • Angespannte Beziehungen: Konfliktrisiko bei Zahlungsschwierigkeiten
  • Rückkaufsklausel: Möglichkeit, das Unternehmen bei Zahlungsausfall zu verlieren
  • Druck auf die Liquidität: doppelte Rückzahlung (Bank + Verkäufer)
  • Potenzielle Einmischung: der Verkäufer könnte versucht sein, sich in die Geschäftsführung einzumischen
  • Rechtliche Komplexität: erfordert einen detaillierten und gut formulierten Vertrag

Der Verkäuferkredit funktioniert am besten, wenn eine Vertrauensbeziehung zwischen Verkäufer und Übernehmer besteht und beide Parteien eine gemeinsame Vision der Übertragung teilen.

Die Mezzanine-Finanzierung: die Lücke schliessen

Die Mezzanine-Finanzierung ist eine Hybridlösung zwischen Fremd- und Eigenkapital, die verwendet wird, um die Lücke zwischen Ihrem Eigenkapital, dem Bankkredit und dem gesamten Kaufpreis zu schliessen.

Sie wird „Mezzanine" genannt, weil sie sich zwischen zwei Ebenen der Finanzstruktur befindet:

  • Darüber: das Eigenkapital (Equity)
  • Darunter: die vorrangige Schuld (Bankkredit)

Diese Finanzierung ist nachrangig: Im Falle von Schwierigkeiten werden die Mezzanine-Gläubiger erst nach den Banken, aber vor den Aktionären zurückgezahlt. Dieses höhere Risiko rechtfertigt höhere Kosten.

Die Mezzanine-Finanzierung wird von spezialisierten Fonds, Investmentbanken und bestimmten auf Schweizer KMU ausgerichteten Finanzinstituten angeboten.

Merkmale und Bedingungen

Beträge:

  • Macht in der Regel 10 bis 25% des Kaufpreises aus
  • Mindestbetrag: 200'000 bis 500'000 CHF je nach Fonds
  • Höchstbetrag: bis zu 5 Millionen CHF für grosse Transaktionen

Kosten:

  • Zinssatz: 8-12% pro Jahr (deutlich höher als Bankkredit)
  • Gewinnbeteiligung: oft eine Ergänzung von 2-4% an die Leistung gekoppelt
  • Arrangementgebühren: 1-3% des geliehenen Betrags
  • Gesamtkosten: können alle Gebühren eingerechnet 10-15% pro Jahr erreichen

Laufzeit:

  • Standard: 5 bis 7 Jahre
  • Rückzahlung: oft „Bullet" (in einer einzigen Zahlung bei Fälligkeit) oder mit minimaler Amortisation
  • Zinsen: vierteljährliche oder jährliche Zahlung

Profil berechtigter Unternehmen:

  • Mindest-EBITDA: generell 500'000 CHF pro Jahr
  • Stabilität: Rentabilitätshistorie über mindestens 3 Jahre
  • Bevorzugte Branchen: Industrie, B2B-Dienstleistungen, etablierter Handel
  • Cashflow: Fähigkeit, die zusätzliche finanzielle Belastung zu tragen

Vorteile und Einschränkungen

Vorteile der Mezzanine-Finanzierung:

  • Reduziert den Eigenkapitalanteil: ermöglicht den Erwerb mit weniger Eigenkapital
  • Keine persönlichen Sicherheiten: das Risiko liegt beim Unternehmen, nicht bei Ihnen
  • Verbessert die Struktur: optimiert das Verhältnis Fremd-/Eigenkapital
  • Flexibilität: an den Cashflow des Unternehmens angepasste Rückzahlung
  • Keine sofortige Verwässerung: Sie behalten die Kontrolle (ausser spezifische Klauseln)

Nachteile und Einschränkungen:

  • Hohe Kosten: 8-12% gegenüber 3-6% für Bankkredit
  • Restriktive Covenants: strenge einzuhaltende Finanzkennzahlen
  • Anspruchsvolles Reporting: vierteljährliche detaillierte Berichtspflichten
  • Ausstiegsklauseln: Möglichkeit der Umwandlung in Kapital bei Schwierigkeiten
  • Komplexität: anspruchsvolle rechtliche und finanzielle Strukturierung
  • Begrenzter Zugang: vorbehalten für Akquisitionen mittlerer bis grosser Grösse

Die Mezzanine-Finanzierung ist besonders geeignet, wenn Sie eine attraktive Gelegenheit identifiziert haben, aber Ihr Eigenkapitalanteil und der Bankkredit nicht ausreichen, um die Finanzierung abzuschliessen.

Der LBO (Leveraged Buy-Out): die Akquisition durch Hebelwirkung

Der LBO Schweiz (Leveraged Buy-Out) ist eine Akquisitionstechnik, die darin besteht, das Zielunternehmen selbst und seine Vermögenswerte als Sicherheit zur Finanzierung seines Kaufs zu verwenden.

Prinzip des Mechanismus:

  1. Gründung einer Übernahme-Holding (Akquisitionsgesellschaft)
  2. Die Holding leiht sich die für die Akquisition erforderlichen Mittel
  3. Die Holding kauft das Zielunternehmen mit diesen geliehenen Mitteln
  4. Die beiden Einheiten werden anschliessend fusioniert
  5. Die Cashflows des Unternehmens dienen zur Rückzahlung der Akquisitionsschuld

Diese Technik ermöglicht es, bedeutende Unternehmen mit einem relativ begrenzten Eigenkapitalanteil zu erwerben, dank einer maximalen finanziellen Hebelwirkung.

Varianten:

  • LBO: Akquisition durch externe Investoren
  • LMBO (Leveraged Management Buy-Out): Übernahme durch das bestehende Führungsteam
  • BIMBO (Buy-In Management Buy-Out): Kombination aus internen und externen Managern

Bedingungen und Struktur

Profil für LBO geeigneter Unternehmen:

  • Stabiler und vorhersehbarer Cashflow: Fähigkeit, regelmässige Liquidität zu generieren
  • Materielle Vermögenswerte: Immobilien, Maschinen, Lagerbestände, die als Sicherheit dienen können
  • Signifikantes EBITDA: generell mindestens 1-2 Millionen CHF pro Jahr
  • Solide Marktposition: nachhaltige und wenig zyklische Geschäftstätigkeit
  • Geringe anfängliche Verschuldung: verfügbare Verschuldungskapazität

Typische Finanzstruktur eines LBO:

  • Eigenkapital: 10-20% (Beitrag des Übernehmers + eventuelle Investoren)
  • Vorrangige Schuld: 50-60% (klassischer Bankkredit)
  • Mezzanine-Schuld: 20-30% (nachrangige Finanzierung)
  • Verkäuferkredit: 0-15% (je nach Verhandlung)

Rolle der Akteure:

  • Banken: stellen die vorrangige Schuld mit Sicherheiten auf den Vermögenswerten bereit
  • Mezzanine-Fonds: ergänzen die Finanzierung mit nachrangiger Schuld
  • Private Equity: können in Eigenkapital mitinvestieren
  • Spezialisierte Berater: strukturieren die Transaktion (Anwälte, Steuerberater, Investmentbanken)

Gesamtkosten:

  • Gewichteter durchschnittlicher Zinssatz: 5-8% je nach Struktur
  • Strukturierungsgebühren: 3-5% des Gesamtbetrags der Transaktion
  • Rückzahlungsdauer: typischerweise 5-7 Jahre

Vorteile und Risiken

Vorteile des LBO:

  • Maximale Hebelwirkung: Akquisition mit begrenztem Eigenkapitalanteil (10-20%)
  • Akquisition bedeutender Unternehmen: Zugang zu KMU von mehreren Millionen CHF
  • Steueroptimierung: Abzugsfähigkeit der Darlehenszinsen
  • Hohe Kapitalrendite: Potenzial für erhebliche Gewinne bei erfolgreicher Transaktion
  • Kein persönliches Engagement: das Risiko ist auf den Eigenkapitalbeitrag beschränkt

Risiken und Einschränkungen:

  • Hohe Verschuldung: erhebliche finanzielle Belastung für das Unternehmen
  • Druck auf die Rentabilität: Verpflichtung, schnell Cashflow zu generieren
  • Wirtschaftliche Anfälligkeit: jeder Aktivitätsrückgang gefährdet die Rückzahlung
  • Komplexität: anspruchsvolle rechtliche und steuerliche Strukturierung, die Experten erfordert
  • Hohe Kosten: erhebliche Beratungs- und Arrangementgebühren
  • Reduzierte Flexibilität: strenge Bank-Covenants, die strategische Entscheidungen einschränken

Der LBO Schweiz ist eine Technik, die erfahrenen Übernehmern und qualitativ hochwertigen Zielunternehmen vorbehalten ist. Sie erfordert zwingend die Begleitung durch auf Akquisitionsfinanzierung spezialisierte Experten.

Private Equity und Investoren: das Risiko teilen

Private Equity (Beteiligungskapital) besteht darin, Investoren am Kapital des Unternehmens zu beteiligen im Austausch für eine Finanzierung. Im Gegensatz zur Verschuldung handelt es sich um einen Eigenkapitalbeitrag, der keine Rückzahlungslast erzeugt.

In der Schweiz können mehrere Arten von Investoren an der Finanzierung einer Übernahme teilnehmen:

  • Business Angels: vermögende Privatinvestoren, oft selbst Unternehmer
  • Private-Equity-Fonds: auf KMU spezialisierte Investmentfonds
  • Regionale Fonds: kantonale Strukturen zur Unterstützung von Unternehmen
  • Family Offices: Strukturen zur Verwaltung von Familienvermögen, die in KMU investieren
  • Corporate Venture: Grossunternehmen, die in KMU ihrer Branche investieren

Diese Investoren bringen nicht nur Mittel, sondern auch ihre Expertise, ihr Netzwerk und ihre Erfahrung ein, um die Entwicklung des Unternehmens zu begleiten.

Wann Investoren einbeziehen

Der Rückgriff auf Private Equity ist in folgenden Situationen relevant:

Hoher Betrag:

  • Akquisition von mehreren Millionen CHF, die Ihre Verschuldungskapazität übersteigt
  • Eigenkapitalbedarf über 500'000 CHF
  • Wunsch, die Verschuldung zu begrenzen, um die finanzielle Solidität zu bewahren

Hohes Wachstumspotenzial:

  • Unternehmen mit starkem Entwicklungspotenzial, das Investitionen erfordert
  • Möglichkeiten zur geografischen Expansion oder Diversifikation
  • Stark wachsende Branche (Technologie, innovative Dienstleistungen)

Bedarf an ergänzender Expertise:

  • Mangel an Erfahrung in bestimmten Bereichen (Finanzen, Marketing, International)
  • Bedarf an einem professionellen Netzwerk zur Beschleunigung der Entwicklung
  • Suche nach einem Mentor oder strategischen Berater

Unzureichender Eigenkapitalanteil:

  • Schwierigkeit, die von Banken geforderten 20-30% Eigenkapital aufzubringen
  • Wunsch, Ihr Vermögen zu diversifizieren, anstatt alles zu investieren
  • Teilung des unternehmerischen Risikos mit erfahrenen Partnern

Vorteile und Gegenleistungen

Vorteile von Private Equity:

  • Keine Verschuldung: keine Rückzahlungs- oder Zinslast
  • Einbringung von Expertise: strategische und operative Begleitung
  • Professionelles Netzwerk: Zugang zu Kunden, Lieferanten und Partnern
  • Verstärkte Glaubwürdigkeit: Präsenz anerkannter Investoren beruhigt Banken und Partner
  • Risikoteilung: Investoren übernehmen einen Teil des unternehmerischen Risikos
  • Finanzielle Flexibilität: bewahrt die Verschuldungskapazität für zukünftige Investitionen

Gegenleistungen und Einschränkungen:

  • Kapitalverwässerung: Sie geben durchschnittlich 20-40% des Unternehmens ab
  • Teilweiser Kontrollverlust: wichtige Entscheidungen erfordern die Zustimmung der Investoren
  • Hohe Rentabilitätsziele: Erwartungen einer Kapitalrendite von 15-25% pro Jahr
  • Ausstiegshorizont: Fonds planen in der Regel einen Ausstieg in 5-7 Jahren
  • Anspruchsvolles Reporting: Transparenz- und regelmässige Berichtspflichten
  • Langer Prozess: 3-6 Monate zur Finalisierung der Investition

Private Equity ist eine leistungsstarke Lösung für ehrgeizige Projekte, beinhaltet aber, Eigentum und strategische Entscheidungen mit Ihren Investoren zu teilen.

Öffentliche Beihilfen und Bürgschaften in der Schweiz

Die Schweiz verfügt über mehrere öffentliche Instrumente zur Erleichterung der Finanzierung einer Unternehmensübernahme, hauptsächlich auf kantonaler Ebene. Diese Beihilfen zielen darauf ab, die Unternehmensübertragung zu unterstützen und lokale Arbeitsplätze zu erhalten.

Im Gegensatz zu anderen Ländern bevorzugt die Schweiz Bürgschaftsmechanismen (öffentliche Garantie von Krediten) anstelle direkter Subventionen. Diese Systeme reduzieren das Risiko für Banken und erleichtern den Kreditzugang.

Kantonale Bürgschaften

Jeder Schweizer Kanton verfügt über eine Bürgschaftsorganisation für KMU, zusammengeschlossen in der Coopérative de cautionnement romande (CCR) für die Romandie und ähnlichen Strukturen in der Deutschschweiz.

Prinzip:

  • Die Organisation bürgt für bis zu 80% des Bankkredits
  • Dies reduziert das Risiko der Bank und erleichtert die Kreditvergabe
  • Der Übernehmer zahlt eine jährliche Provision (1-3% des verbürgten Betrags)

Berechtigungsbedingungen:

  • Höchstbetrag: variiert je nach Kanton, typischerweise 500'000 bis 1'000'000 CHF
  • Berechtigte Branchen: die meisten Branchen (ausser Immobilien, Finanzen, spekulative Aktivitäten)
  • Kriterien: tragfähiges Projekt, Kompetenzen des Übernehmers, ausreichender Eigenkapitalanteil
  • Standort: Unternehmen im betreffenden Kanton ansässig

Verfahren:

  1. Erstellung des klassischen Kreditdossiers
  2. Gleichzeitige Einreichung bei der Bank und der Bürgschaftsorganisation
  3. Parallele Analyse durch beide Einheiten
  4. Entscheidung innerhalb von 4-8 Wochen

Hauptorganisationen:

  • Romandie: Coopérative de cautionnement romande (CCR)
  • Deutschschweiz: BG Genossenschaft, Bürgschaftsgenossenschaft
  • Tessin: FIDEX

Weitere Instrumente

Spezifische kantonale Beihilfen:

Bestimmte Kantone bieten ergänzende Programme an:

  • Darlehen zu reduzierten Zinssätzen: direkte Finanzierungen zu vorteilhaften Bedingungen
  • Subventionen für Beratung: teilweise Übernahme der Due-Diligence- oder Beratungskosten
  • Vorübergehende Steuerbefreiungen: Steuerermässigungen in den ersten Jahren

Regionale Wirtschaftsförderung:

  • Spezifische Unterstützung für Berg- oder Randregionen
  • Sektorielle Programme (Innovation, Industrie, Tourismus)
  • Beihilfen zur Schaffung von Arbeitsplätzen

Übernahme von Unternehmen in Schwierigkeiten:

  • Spezifische Instrumente für die Übernahme von Unternehmen in Restrukturierung
  • Verstärkte Begleitung und erleichterte Bedingungen
  • Ziel der Erhaltung von Arbeitsplätzen

Wichtig: Die Instrumente variieren erheblich von Kanton zu Kanton. Informieren Sie sich beim Wirtschaftsförderungsdienst Ihres Kantons und konsultieren Sie die Expertenpartner von Leez, um die Beihilfen zu identifizieren, auf die Sie Anspruch haben.

Vergleichstabelle der Finanzierungslösungen

Um Ihnen zu helfen, die Merkmale jeder Finanzierungslösung für eine Unternehmensübernahme schnell zu visualisieren, hier eine zusammenfassende Vergleichstabelle:

Quelle Typischer Anteil Kosten Laufzeit Sicherheiten Hauptvorteil Hauptnachteil
Eigenkapital 20-40% 0% (Opportunitätskosten) - Keine Vollständige Autonomie Begrenzte Liquidität
Bankkredit 50-70% 3-6% 5-10 Jahre Hypothek, Bürgschaft Wettbewerbsfähiger Zinssatz Persönliche Sicherheiten
Verkäuferkredit 10-30% 2-4% 3-7 Jahre Rückkaufsklausel Flexible Bedingungen Angespannte Beziehungen bei Ausfall
Mezzanine 10-25% 8-12% 5-7 Jahre Nachrangigkeit Keine persönlichen Sicherheiten Hohe Kosten
LBO Vollständige Struktur 5-8% (gewichtet) 5-7 Jahre Vermögenswerte des Unternehmens Maximale Hebelwirkung Hohe Verschuldung
Private Equity 20-40% Kapitalverwässerung 5-7 Jahre (Ausstieg) Keine Expertise + Netzwerk Teilweiser Kontrollverlust

Diese Tabelle veranschaulicht, dass es keine einzige ideale Lösung gibt. Die meisten erfolgreichen Übernahmen kombinieren 2 bis 3 Quellen, um Kosten zu optimieren, Risiken zu minimieren und die Autonomie des Übernehmers zu bewahren.

Aufbau Ihres optimalen Finanzierungsplans

Der Erfolg Ihres Übernahmeprojekts beruht auf dem Aufbau eines ausgewogenen Finanzierungsplans, der intelligent mehrere Quellen kombiniert, um Kosten, Risiko und Autonomie zu optimieren.

Beziffertes Beispiel: Akquisition einer KMU für 2 Millionen CHF

Hier ist eine typische und ausgewogene Finanzierungsstruktur:

  • Eigenkapital: 500'000 CHF (25%) - Eigenkapitalanteil des Übernehmers
  • Bankkredit: 1'000'000 CHF (50%) - Kredit zu 4,5% über 7 Jahre
  • Verkäuferkredit: 300'000 CHF (15%) - Zu 3% über 5 Jahre
  • Mezzanine: 200'000 CHF (10%) - Zu 10% über 6 Jahre

Jährliche Gesamtkosten:

  • Bankkredit: ~45'000 CHF Zinsen im ersten Jahr
  • Verkäuferkredit: ~9'000 CHF Zinsen
  • Mezzanine: ~20'000 CHF Zinsen
  • Total: ~74'000 CHF jährliche Finanzierungskosten

Diese Struktur bietet ein gutes Gleichgewicht: signifikanter Eigenkapitalanteil (25%), angemessene Bankverschuldung (50%), für die Bank beruhigender Verkäuferkredit (15%) und begrenzte Mezzanine zur Schliessung der Lücke (10%).

Schlüsselprinzipien zum Aufbau Ihres Plans:

  • Maximieren Sie Ihren Eigenkapitalanteil: jeder zusätzliche Punkt verbessert Ihre Bedingungen
  • Bevorzugen Sie den Bankkredit: es ist die kostengünstigste Quelle nach Ihrem Eigenkapital
  • Verhandeln Sie einen Verkäuferkredit: positives Signal und vorteilhafte Bedingungen
  • Nutzen Sie Mezzanine ergänzend: nur wenn nötig, um die Finanzierung abzuschliessen
  • Bewahren Sie Ihre Autonomie: begrenzen Sie die Kapitalverwässerung, es sei denn, die eingebrachte Expertise rechtfertigt dies

Die Schritte zur Erlangung Ihrer Finanzierung

Hier ist die praktische Checkliste zur Sicherung der Akquisitionsfinanzierung Ihres Projekts:

1. Präzise Bewertung des Zielunternehmens (1-2 Monate)

  • Erhalten Sie eine professionelle Bewertung
  • Analysieren Sie die letzten 3 Bilanzen und Erfolgsrechnungen
  • Identifizieren Sie Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
  • Schätzen Sie den Bedarf an Betriebskapital

2. Erstellung des Dossiers (2-4 Wochen)

  • Verfassen Sie einen detaillierten Businessplan mit Prognosen über 3-5 Jahre
  • Bereiten Sie Ihren Lebenslauf und berufliche Referenzen vor
  • Sammeln Sie Ihre persönlichen Finanzdokumente
  • Lassen Sie eine vollständige Due Diligence durchführen
  • Erhalten Sie eine Absichtserklärung vom Verkäufer

3. Ansprechen mehrerer Quellen (1-2 Monate)

  • Kontaktieren Sie mindestens 3 Banken, um Bedingungen zu vergleichen
  • Verhandeln Sie einen Verkäuferkredit mit dem Verkäufer
  • Erkunden Sie kantonale Bürgschaftsorganisationen
  • Falls nötig, sprechen Sie Mezzanine-Fonds oder Investoren an

4. Verhandlung der Bedingungen (2-4 Wochen)

  • Vergleichen Sie die erhaltenen Angebote (Zinssatz, Laufzeit, Sicherheiten)
  • Verhandeln Sie die Bedingungen (Amortisationsaufschub, Covenants)
  • Optimieren Sie die Gesamtfinanzierungsstruktur
  • Lassen Sie durch einen Finanzexperten validieren

5. Finalisierung und Unterzeichnung (2-4 Wochen)

  • Endgültige Validierung durch Kreditausschüsse
  • Abfassung der Darlehensverträge und Sicherheiten
  • Unterzeichnung beim Notar
  • Freigabe der Mittel

Realistische Timeline: Rechnen Sie mit 3 bis 6 Monaten zwischen Beginn Ihrer Schritte und der tatsächlichen Freigabe der Mittel. Berücksichtigen Sie diese Fristen in Ihrem Übernahmekalender.

Zu vermeidende Fehler

Hier sind die häufigsten Fallen, die Projekte zur Finanzierung einer Unternehmensübernahme gefährden:

1. Unterschätzung des Betriebskapitalbedarfs

  • Fehler: nur den Kaufpreis finanzieren
  • Konsequenz: Liquiditätsschwierigkeiten ab den ersten Monaten
  • Lösung: 3-6 Monate zusätzliches Betriebskapital vorsehen

2. Vernachlässigung der Due Diligence

  • Fehler: sich nur auf die Aussagen des Verkäufers verlassen
  • Konsequenz: Entdeckung versteckter Verbindlichkeiten nach der Akquisition
  • Lösung: 10-30K CHF in eine professionelle Due Diligence investieren

3. Überschuldung

  • Fehler: Hebelwirkung ohne Sicherheitsmarge maximieren
  • Konsequenz: extreme Anfälligkeit gegenüber wirtschaftlichen Unwägbarkeiten
  • Lösung: Verschuldungsquote < 3x EBITDA beibehalten

4. Nur eine Bank konsultieren

  • Fehler: das erste Angebot ohne Vergleich akzeptieren
  • Konsequenz: suboptimale Bedingungen (Zinssatz, Sicherheiten)
  • Lösung: mindestens 3 Institute konsultieren

5. Unterschätzung der Nebenkosten

  • Fehler: Notar, Beratung, Due Diligence, Bankgebühren vergessen
  • Konsequenz: Mangel an Liquidität zur Finalisierung der Transaktion
  • Lösung: 5-10% des Kaufpreises für Kosten vorsehen

6. Keine Sicherheitsmarge vorsehen

  • Fehler: 100% seiner Liquidität für den Eigenkapitalanteil verwenden
  • Konsequenz: keine Reserve für Unvorhergesehenes
  • Lösung: eine Reserve von 50-100K CHF nach der Akquisition bewahren

7. Bedeutung der Begleitung ignorieren

  • Fehler: alles allein verwalten wollen, um Honorare zu sparen
  • Konsequenz: kostspielige Fehler, suboptimale Strukturierung
  • Lösung: sich von Experten umgeben (Anwalt, Steuerberater, Finanzberater)

Die Vermeidung dieser Fehler kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Übernahme und einem kostspieligen Scheitern ausmachen. Zögern Sie nicht, sich von auf Unternehmensübertragung spezialisierten Fachleuten begleiten zu lassen.

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